Sonntag, 22. Juni 2014

Pilatus B4 SEAGULL - Erstflug

Heute war es soweit - durch das verlängerte Wochenende konnte ich den Vogel fertig stellen. Hier einige Bilder vom zusammensetzen - bauen wäre hier die falsche Definition.

Die EWD war, wie in vielen Foren beschrieben, bei 6 Grad viel zu hoch und wurde durch unterlegen auf ca. 1,5 Grad verringert.


Als HR Servo wurde ein starkes und schnelles Digitalservo eingesetzt.

Die Programmierung mit den Graupner Standardeinstellungen war schnell erledigt.

Der Antrieb wird von einer 14x8 er Latte und 2x3S 2200 mAh befeuert - der Regler hat 60 A.

Hier der flugfertige Segler nach 3 Abenden Bau- (und Einstell) Zeit. Leider herrschte heute sehr starker Wind, so dass das Flugverhalten nicht genau herausgeflogen werden konnte. Folgende Erkenntnisse wurden heute dennoch gewonnen:

Der Motor war nach dem 10 min. Flug (davon ca. 3 min. Laufzeit) so heiß,  dass ich mir die Finger verbrannt habe. Ich nehme daher an, dass er bei 3S mit der großen Latte 14x8 nicht klar kommt und werde diese gegen eine vorhandene 12,5x6er Latte austauschen. Der Strom wurde leider nicht aufgezeichnet, da keine Stoppuhr programmiert war, liegt aber sicher über 50 A.
Der Gleitflug musste laufend mit Höhe unterstützt werden. Deshalb werde ich das HLW hinten ezwas unterlegen.

Nach ca. 10 min. War ich froh, dass ich das Modell bei diesem starken Wind wieder Heil am Boden hatte.


ToDo vor dem nächsten Flug:
> Stoppuhr programmieren
> HLW hinten ca. 2 mm unterlegen
> Luftschraube 12,5x6 montieren.


Nächster Flug am Sonntag 06.07.2014

Ein ungutes Gefühl kam einige Tage dem ersten Flug auf, denn am schlechten Flugverhalten konnte nicht nur der starke Wind schuld sein. Auch nach vielen Stunden Studium im Web kam ich auf keinen "grünen Zweig". Die EWD  wurde wie in Foren beschrieben auf ca. 1,5° gestellt, der Schwerpunkt auf 65 mm. Das Fluggefühl war unsicher und muss immer mit Höhe ausgeglichen werden.


Die Lösung:

Das Programm Schwer-EWD von Rainer Stumpf (vielen Dank Rainer). Dies habe ich heruntergeladen und mich kurz eingearbeitet. Fachlich super bekommt man hier die Zusammenhänge im zwischen EWD und Schwerpunkt "gebacken" und im Hilfe-File super erklärt.


Nach der Einarbeitung ging es ans berechnen. Hier das Ergebnis:

Da ich mit diesem Modell am ehesten Hangflug betreiben werde, wurde auf Empfehlung des Programmes ein Stabilitätsmaß von 11,21 % herangezogen, die EWD so genau wie möglich auf 2,37 ° eingestellt und der Schwerpunkt auf 75,86 mm hinter der Nasenleiste verlegt.

Um das Gewicht für den neu errechneten Schwerpunkt nach hinten zu bringen, 
mussten die Akkuhalterungen komplett neu gemacht und nach hinten verlegt werden.


Hinten, neben dem HR-Servo mussten noch zusätzlich 30 g Blei eingeklebt werden. Danach waren die Flugleistungen grandios. Schon beim Start flog das Modell mit "halbgas" einfach wie im Fahrstuhl nach oben, ohne dass Höhe gegeben werden musste. Zwei Raster Tiefe - und das Modell fliegt trotz seines leichten Gewichtes gegen den Wind super. Rollen gehen etwas "zäh" und im Looping will sie im oberen Drittel mit etwas Motorkraft unterstützt werden. Aber die Flugeigenschaften sind wirklich super!


Nach dem die Einstellungen erflogen waren, wurde die Motortemperatur kontrolliert. Hier müssen noch unbedingt 2 Lüftungsschlitze angebracht werden. Ansonsten langt die Motorleistung mit der 12x6er Latte allemal, um mit Halbgas zu starten. Die Motorwelle wurde ja einfach gerade (ohne Seitenzug und Sturz) montiert, das Modell zeigt aber keinerlei bestreben auf irgendeine Seite auszubrechen.

Das gleiche gilt auch im Segelflug. Das programmieren von Flugphasen wäre hier überflüssig. Einfach je nach Thermik und Wind das Höhenruder zwei Raster nach oben oder unten tippen - dass genügt. Nach 2 gelungenen Landungen, die dank der gut wirkenden Störklappen kein Problem waren, wurden Höhe und Strom ausgewertet:

Der maximale Strom liegt jetzt knapp unter 40 A - damit kann man leben, zumal zum Start halbe Leistung genügt. Auch die thermischen Eigenschaften sieht man im Diagramm, wenn es mal trägt, bleibt die B 4 sicher länger oben.


Fazit:

Alles ins allem ein schönes, Modell zum "Cruisen". Für richtigen Kunstflug hat sie zu wenig Gewicht und ist durch die Vollholz Bauweise sicher auch nicht stabil genug. Aber dies war nicht das Ziel beim Modellkauf. Ein schöner "Scaler" zum gemütlichen rumfliegen sollte es sein, und das ist sie auch.

ToDo vor dem nächsten Flug:
> Höhenruderauflage (EWD) mit Folie bespannen
> Lüftungsschlitze für Motor anbringen


Fertigstellung des Seglers am 12.07.2014

Heute wurden die Restarbeiten durchgeführt

Die Lüftungsschlitze für den Motor wurden mit einem Bohrer und dem Cutter Messer am Rumpf angebracht.

Die Höhenruder Auflage wurde mit weißer Folie bebügelt. Die EWD liegt nun bei 2,4°.


Technische Daten des Seglers:

Hersteller: www.seagullmodels.com
Bezug: www.der-modellbautreff.de
Preis bei Kauf: 197,20 EURO
Spannweite: 3.000 mm
Länge: 1.310 mm
Fluggewicht mit Antrieb: 2.600 g
Flächenprofil: HQ2.0/10
EWD: 2,4°
Schwerpunkt: 76 mm hinter Nasenleiste


Meine Ausstattung:

Empfänger: Graupner HoTT GR-16 8-Kanal
Telemetrie: Graupner Electric Air Module
Servos: 2 x QR, 2 x Störkl., 1 x HR  DYMOND D-250 BX BB
Servo Seitenruder: 1 x DYMOND DS-5100 MG digital
Antriebsmotor: HN: 099C35225LS TOPMODEL FRANCE
Regler: Lindinger PROFESSIONAL FUN 60A 2-6S SBEC
Luftschraube: 12,5 x 6 Aeronaut Klappluftschraube
Luftschraubenmitnehmer: HN: 099H200806 DUALSKY/XPOWER
Lipo: 2 x HobbyKing ZIPPY Compact 2200mAh 3S 25C Lipo Pack


Flugvideo Seagull Pilatutus B4 vom 11.10.2014: